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Niedrigzinsen belasten Millionen Deutsche

Ein aktueller Bericht des Fachmagazins „Das Investment“ zeigt auf, dass die schon so lang anhaltende Niedrigzinsphase Millionen Deutsche stark belastet. Uwe Günther - Gründungsgesellschafter und Geschäftsführer von BPM - Berlin Portfolio Management – meint, dass die aktuelle Zinspolitik der EZB (Europäische Zentralbank) deutlich schlimmere Auswirkungen hat, als allgemein angenommen wird. Anlass sind die vor kurzem erfolgten Berechnungen der Bundesbank über die Zinsverluste von Anlegern sowie Zinsgewinne resp. Einsparungen auf staatlicher Seite. Errechnet wurden beispielsweise Einsparungen des Staates durch die Nullzinspolitik von mehr als 368 Milliarden Euro – das ist höher als der gesamte Bundeshaushalt für 2019. Für Anleger und Bürger hingegen sind auf vielen Ebenen Probleme durch die Nullzinspolitik entstanden. Privatanlegern wird häufig geraten, in Aktien zu investieren – doch dies ist nicht in jedem Fall möglich bzw. sinnvoll. Viele Menschen fragen sich, ob sparen überhaupt noch sinnvoll ist.


Entgangene Zinsen sind nur die Spitze des Eisbergs


Die den Anlegern entgangenen Zinsen sind nach Ansicht vieler Fachleute nur die Spitze des Eisbergs. Die aktuelle Niedrigzinsphase hat noch viel weitreichendere Auswirkungen – so sind vor allem die Flucht vermögender internationaler Anleger in Immobilien und die daraus resultierenden Auswirkungen zu nennen. Die zunehmende Investitionstätigkeit und Kreditvergabe führen zu Preisveränderungen von Herstellungs- und Mietkosten. Spekulative Immobilieninvestments nehmen zu und erhöhen auch das Finanzierungsrisiko der Geldinstitute. Ebenfalls nicht zu verachten ist das sogenannte „Draghi-Paradoxon“ - hierbei geht es darum, dass sich die beabsichtigte Schaffung von Liquidität durch eine gesteuerte Inflationierung faktisch darin auswirkt, dass wirtschaftlich gesteuerte Preisentwicklungen gehemmt oder ausgeschaltet werden, was zur Folge hat, dass auf der Lohnseite hoher Konkurrenzdruck bildet. Dies führt wiederum zu kometenhaft steigenden Arbeitslosenzahlen und sozialen Spannungen in der nächsten Rezession – dies ist gerade bei den Gelbwesten-Protesten in Frankreich zu beobachten. Zu befürchten steht somit, dass die zukünftige Entwicklung aufgrund der sehr laxen Zinspolitik die Existenz großer Bevölkerungsschichten mit hohen Kosten belastet. Dies ist neben den „entgangenen“ Zinsen eine deutlich zu spürende, nachteilige Entwicklung. Mit weiteren Problemen hierzulande in Kombination (wie z. B. verfehlte Investitions- und Flüchtlingspolitik) dürfte dies insgesamt zu einer kaum messbaren Vermögensvernichtung vieler Menschen führen. 

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