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Bauen und Wohnen in Deutschland immer teurer

In einem aktuellen Artikel der FAZ geht es um die Preisentwicklung auf dem deutschen Immobilienmarkt. Nach der neuesten Veröffentlichung vom Statistischen Bundesamt steigen hierzulande die Immobilienpreise auch weiterhin stark an. Die Preise für Neubauten waren im Mai 2019 um 4,7 % höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Auch die Preise für Rohbauarbeiten legten deutlich zu: 5,2 % mehr als im Vorjahres-Vergleichszeitraum. Neben diesen Werten stiegen auch die Preise für Ausbauarbeiten an Wohngebäuden (+ 4,2 %), Instandhaltungsarbeiten (+ 4,3 %) und die Neubaupreise für Büro- und gewerbliche Betriebsgebäude (+ 4,7 %). Insgesamt also ein ziemlich deutliches Bild hinsichtlich des Preisanstiegs – diese höheren Preise machen somit Bauen und Wohnen deutlich teurer in Deutschland. Nach Einschätzung von Fachleuten ist dieser Trend wohl auch zukünftig zu erwarten.


Tatsächliche Kostenbelastung noch höher


Nach Meinung des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) ist die reale Teuerung noch höher, denn die Angaben des Statistischen Bundesamtes beinhalte noch keine Vorgaben auf der ordnungsrechtlichen Seite und berücksichtige auch nicht die weiter steigenden Qualitätsansprüche. Der Präsident des BFW – Andreas Ibel – betonte dabei, dass es immer mehr Bauvorschriften gebe und wir mittlerweile einen „Regulierungsdschungel“ haben. Seit Anfang der 90er Jahre habe sich die Zahl der Verordnungen in Etwa vervierfacht. Es werde für die Unternehmen immer schwieriger, überhaupt noch Baufirmen bzw. Planungsfachleute zu finden – eine Umfrage des BFW ergab, dass ca. 80 % der befragten Mitgliedsunternehmen dieses Problem sehen. Das Dickicht an Regulierung bzw. Verordnungen wird schon seit längerer Zeit von vielen Seiten kritisiert. Abhilfe ist bisher nicht in Sicht.


Was müsste sich ändern?


Politik und Wirtschaft sind gefordert, möglichst rasch Abhilfe zu schaffen. Die Bau- und Immobilienwirtschaft benötigt dringend Rahmenbedingungen, die nicht ständigen Änderungen unterworfen sind und einen Abbau der Regulierungswut. Die Vorgaben der Länder, Kommunen und des Bundes dürften sich nicht ständig ändern resp. verschärfen. Auch wäre es sinnvoll, an verschiedenen Stellen anzusetzen und einen Abbau der Bürokratie zu fördern. Die Unternehmen können nur dann kostensparender und effizienter agieren, wenn entsprechende Unterstützung durch die politischen Verantwortungsträger vorhanden ist. Dies nicht nur zum Unternehmenszweck – denn letztlich bedeuten weitere Preissteigerungen beim Bauen, dass auch das Wohnen teurer wird. Wer bezahlbares Wohnen fördern möchte, muss also auch schauen, dass stabile und realistische Vorgaben bestehen, die umsetzbar sind. Es ist schwer genug, gerade in den Ballungsgebieten in Deutschland überhaupt noch Wohnraum zu schaffen – werden die bestehenden Regulierungen immer noch weiter verschärft, trägt das sicher zur Verschlimmerung der Situation bei.

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