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Gebühren für das Geldabheben: Nach Sparkasse folgen weitere Geldinstitute

Wie in einem focus-Artikel zu lesen folgen dem Gebührenverlangen einiger Sparkassen für das Abheben von Geld nun auch einige Genossenschaftsbanken (Volks- und Raiffeisenbanken) nach. Immer mehr Institute nehmen den Meldungen zufolge nun Gebühren, wenn Kunden Bargeld von ihrem eigenen Konto abheben möchten. Dabei sind die Konditionen unterschiedlich: Mal sind es 40 Cent – es kann aber auch 1 Euro sein. Einige räumen den Kunden ein bestimmtes monatliches Limit an Freiabhebungen ein, andere verlangen eine Gebühr ab der ersten Abhebung. Daneben gibt es mittlerweile Kontomodelle, bei denen zwar die Bargeldabhebungen frei sind, doch eine generelle monatliche Gebühr fällig wird (Beispiel: Das „VR-Giro Comfort Privat“ der Volksbank Lahr) – hier zahlt der Kunde 7,95 Euro im Monat für das Konto. 


Gebühren oftmals nicht sofort ersichtlich


Nicht alle Institute offenbaren sofort und leicht ersichtlich, dass sie Gebühren für das Geldabheben verlangen. So gibt es beispielsweise bei der VR-Bank Schopfheim-Maulburg erst dann eine Info, wenn man ein Passwort erhalten hat. Bei anderen Anbietern werden die Gebühren nicht selten hinter so schönen Formulierungen wie „Die Preise für weitere Dienstleistungen und die Wertstellungsregelungen im normalen Geschäftsverkehr mit Privatkunden entnehmen Sie bitte dem Preis- und Leistungsverzeichnis am Schalter“ versteckt. Für Kunden und Interessenten ist es mittlerweile schwierig bzw. sehr aufwändig, offen an alle Informationen zu kommen. Das ist auch so gewollt, denn je aufwändiger es wird, alle Gebühren zu vergleichen, umso weniger müssen die Anbieter größere Wechselbewegungen fürchten. Zu rechnen ist zukünftig – sofern sich keine Änderungen am Finanzmarkt ergeben – auch noch mit weiteren Gebühren.


Warum wird das von den Banken so gehandhabt?


Die Geldinstitute denken sich derzeit immer neue Methoden aus, um an mehr Geld zu kommen. Grund dafür ist die schon lange anhaltende Niedrigzinsphase und die damit verbundenen Ertragseinbußen. Niemand kann heute sagen, wie lange dies noch dauern wird und ob ggf. noch weitere Gebühren auf uns zukommen, was jedoch sehr wahrscheinlich ist. Jeder Kunde hat jedoch die Freiheit, sich nach anderen Anbietern umzuschauen und nach einem Vergleich das Kontomodell oder auch das Geldinstitut zu wechseln. Dies setzt allerdings voraus, dass man sich mit der Materie etwas eingehender beschäftigt und entsprechend Zeit aufwendet. Eine interessante Alternative bietet der focus-Artikel auch noch an: Es wird Verbrauchern geraten, sich eine Kreditkarte zuzulegen. Es gibt aktuell viele Angebote ohne Gebühren, bei denen das Geldabheben ebenfalls kostenlos inkludiert ist. Damit kann dann nicht nur in Deutschland, sondern sogar in vielen anderen Ländern kostenlos Bargeld geholt werden. Will man das Geldinstitut wechseln, gibt es Anbieter, die einem dies etwas erleichtern, indem sie sich um den „Kontoumzug“ kümmern und einen entsprechenden Service anbieten. 

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