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Nachfrage nach Wohnraum im Osten wächst

Nach einem aktuellen Artikel des Handelsblatts wächst in vielen Städten im Osten Deutschlands die Nachfrage nach Häusern, Bauland und Eigentumswohnungen. Dies hat natürlich entsprechende Preissteigerungen zur Folge. Gerade in Sachsen-Anhalt oder im sogenannten Speckgürtel rund um Berlin, aber auch in anderen aufstrebenden Zentren wie Dresden, Jena, Leipzig oder in Schwerin waren in den letzten Monaten und Jahren merkliche Preissteigerungen zu verzeichnen. Laut Immobilienverband stiegen z. B. die Preise für Bauland in Berlin-Brandenburg allein in diesem Jahr um bis zu 20 %. Auch entlang der Ostseeküste ist eine hohe Nachfrage zu beobachten – hier konnte ein Preisanstieg von etwa 15 % für Einfamilienhäuser im vergangenen Jahr verzeichnet werden. Während also viele ostdeutsche Metropolen einen Boom bei Immobilien vermelden können, gibt es auch viele Gebiete, bei denen es mangels Nachfrage zu keinen Preissteigerungen kommt. Dies trifft insbesondere weit abgelegene, ländliche Gebiete und auch die Städte in der Grenzregion zu Polen und Tschechien. Die Unterschiede sind immens: Ein durchschnittliches Eigenheim in Leipzig liegt bei ca. 250.000 Euro – im Vergleich dazu Zittau mit 80.000 Euro nicht einmal ein Drittel davon. Zudem herrschen gerade in den Grenzgebieten hohe Leerstände – z. B. im südbrandenburgischen Grenzgebiet zu Polen, wo ca. jede 5. Wohnung der kommunalen Gesellschaften vom Leerstand betroffen ist.



Wie geht es weiter?


Derzeit sind die langen Wege ein Hauptgrund für die fehlende Nachfrage in den ländlichen Gebieten. Dies könnte sich jedoch in naher Zukunft ändern. Denn neben den viel günstigeren Immobilienpreisen bieten viele Gemeinden schon heute lebenswerte Vorteile: Großzügigen Wohnraum, Nähe zur Natur und eine insgesamt viel lebenswertere Umgebung. Einige Gemeinden – wie beispielsweise die Kleinstadt Guben – lassen sich auch durchaus etwas einfallen, um Menschen dazu zu bewegen, statt in die Großstadt zu einem Leben in ländlicher Umgebung zu kommen. Hier wurde ein Förderprogramm aufgelegt, dass Zuzüglern die Umzugskosten bis zu 1.000 Euro erstattet. Mittlerweile verzeichnet man schon einige Anfragen aufgrund dieser Maßnahme. Es stellt sich fast immer die Frage, welchen Anfahrtsweg ein Mieter oder Immobilienkäufer bereit ist in Kauf zu nehmen, um von den Vorteilen eines Lebens in etwas abgelegenen Gegenden profitieren zu können. Wer zum gleichen oder sogar noch zu einem geringeren Preis mit der ganzen Familie von mehr Wohnfläche, gehobenem Wohnambiente und einem wunderbaren Ausblick in die Natur profitieren kann, wird auch bereit sein, in punkto Arbeitsweg einige Nachteile in Kauf zu nehmen. Es ist bereits jetzt zu beobachten, dass viele der Immobilieninteressenten bzw. Mieter auch nach Möglichkeiten abseits der Top- oder B-Lagen Ausschau halten. Es ist daher durchaus vorstellbar, dass die Nachfrageschere zwischen Ballungsgebieten und ländlichen Gegenden zukünftig wieder etwas näher zusammenrückt. Trotzdem sind auch Politik und Wirtschaft gefragt, hier Lösungswege zu suchen, damit dringend benötigter Wohnraum auch an die Interessenten offeriert werden kann. Letztlich ist dies auch ein Faktor, um den wirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland nicht zu gefährden. Man darf also gespannt sein, was die kommenden Jahre auf dem deutschen Immobilienmarkt so alles passieren wird. 

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